Über das Projekt

Die kommende Stadt

„Die kommende Stadt“ setzt sich mit aktuellen urbanen politischen Ökonomien auseinander. Die aktuelle Entwicklung von Städten geht mit ihrer marktförmigen Verwertbarkeit einher. Während wenige von dieser Entwicklung profitieren, werden andere Bevölkerungsgruppen an den Rand gedrängt. In den Diskussionen um die Zukunft der Städte ist dagegen in den letzten Jahren eine neue Thematik aufgetaucht: Commoning. Praktiken der gemeinschaftlichen Ökonomie gelten als Alternativen zur Kapitalisierung der Städte. Viele kleine lokale Initiativen, die man als „Halbinseln gegen den Strom“ (Friederike Habermann) bezeichnen kann, nutzen Commoning als Strategie, um sich die Stadt gemeinschaftlich wiederanzueignen.

An Geschichte und Gegenwart der Stadt Münster können diese Entwicklungen beispielhaft reflektiert werden. Prozesse der ökonomischen Verwertung von Städten, Entwicklungen von Gentrifizierung, Segmentierung und anderen Formen der Ausgrenzung können hier besonders gut beobachtet werden. Gleichzeitig ist in der Stadt eine Explosion gemeinschaftlicher Ökonomien zu konstatieren, sodass stadtpolitisch die Frage nach Commoning diskutiert wird.

 

Performatives Forschen

Gemeinsam erarbeiten die Studierenden Audio- oder Videowalks, künstlerische Rundgänge, choreografische Scores und anderen Herangehensweisen. So machen sie für sich und andere städtische Räume erfahrbar, ihre Probleme transparent und gestaltbar. Im Sinne realer Utopien werden die Antworten auf die Frage, wie wir in der Stadt zusammenleben wollen, wortwörtlich auf die Straße gebracht. Dabei entstehen Formen demokratischer, praxisnaher Forschung, die Themen auf andere Weise in die Stadtgesellschaft zurückbringen, nämlich über die Bürger*innen selbst, statt über Verwaltungen und Politik. Von der Versammlung heterogenen stadtpolitischen Wissens seitens der teilnehmenden Bürger*innen erwarten wir neue Impulse für konkretes stadtpolitisches Handeln, um öffentliche Güter wieder gemeinsam nutzbar machen zu können, Bildungseffekte für die Studierenden erreichen und Material für ihre Projekte zwischen Forschung und Kunst generieren zu können.